Die Geschichte der Schützengesellschaft begann mit der Gründung des Militärvereins Groß- und Kleinschweidnitz am 25. August 1878. Zu damaliger Zeit diente der Verein der Unterstützung kranker, versehrter und ehemaliger Militärkameraden. Am 01. Januar 1880 beschloss man nach einem Vortrag über den Zweck des Deutschen Kriegerbundes diesen über den Sächsischen Militär-Vereins-Bund beizutreten.
Im Juni 1888 wurde die erste Gewehrsektion gebildet, nachdem im März bereits acht Gewehre und ein Kommandantensäbel beschafft wurden. Dieser Schützenzug trat erstmalig im November 1892 aus Anlass einer Beerdigung an.
Zum 10jährigen Vereinsbestehen wurde ein Grundstock von 100 Reichsmark zur späteren Beschaffung einer Fahne gestiftet. Mit Beschluss vom Januar 1891 wurde ein zusätzlicher Fahnenbeitrag erhoben, der zur Tilgung eines Darlehens diente und im März 1900 gesenkt wurde. Diese Fahne konnte am 24. Juni 1894 endlich feierlich geweiht werden.
Im Jahre 1910 erfolgten erste Maßnahmen zur Anlegung eines Schießstandes, der am 9. Juni 1912 mittels eines „Lagenschießens’’ eingeweiht werden konnte. Die Länge der Schießbahn betrug 300 m. Mit Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages wurde dem Militärverein erstmals die Möglichkeit genommen, den Schießsport weiterhin durchzuführen. Daraufhin gründete sich der Schießverein zu Groß- und Kleinschweidnitz. Das letzte Schießen fand im Sommer 1942 zum Königsschießen statt.
In den Jahren des Zweiten Weltkrieges wurden die Vereinstätigkeiten verboten. Die sowjetische Besatzungsmacht hatte kein Interesse an dieser Art von Vereinsarbeit, sodass der Verein faktisch aufhörte zu existieren. Erst mit der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten war es möglich, einen nachfolgenden Verein zu gründen.
Am 17. Dezember 1992 war es dann soweit, dass sich einige Kameraden zur Schützengesellschaft Großschweidnitz e.V. zusammenschlossen. Das erste Domizil war die hiesige Schulsporthalle, in der mittels einer mobilen zweibahnigen Schießanlage die ersten Treffer gelandet werden konnten. 1999 mietete die Schützengesellschaft ein neues Gebäude an – das nicht mehr benötigte Nebengebäude der Schule des Ortes. Durch die Mitglieder erfolgte ein Ausbau des Gebäudes zu einer Vier-Bahnen-Schießanlage für Druckluft- und CO2-Waffen sowie Vereinsräume für ein gemütliches Beisammensein und Versammlungen.
Ebenfalls im Jahr 1999 erhielten wir unsere längst verschollen geglaubte Vereinsfahne wieder zurück. Über die vielen Jahre hinweg wurde sie von einem ehemaligen Großschweidnitzer Bürger sicher aufbewahrt und versteckt – ein Kleinod von unschätzbarem Wert für uns.
Mittlerweile wurde das Vereinsheim durch die Mitglieder von der Gemeinde gekauft und weiter saniert.